Geschichte
Im 6. bis 7. Jahrhundert nach Christi siedelten sich die ersten Menschen an.
Das breite Rezat- und Zailachtal sowie die östlichen Hügel boten ihnen einen optimalen Standort. Die Christianisierung der Lerenpuren erfolgte durch die Mönche des Ansbacher Benediktiner-Klosters.
Als Folge davon entstand 1059 die St. Margarethenkirche als Kirche und Festung für die Einwohner. Die folgenden Jahrhunderte standen im Zeichen des Wohlstandes, der hauptsächlich durch die Entwicklung der Kirche zur Wallfahrtskirche aufgrund der vielen vorhandenen Reliquien entstand.
Als Folge der Weltuntergangsstimmung des ausgehenden Mittelalters errichteten die Herren von Birkenfels zu Lehrberg in der Nähe ihres Bergschlosses eine eigene Kapelle (1430).
Zwei Kirchen dokumentieren von nun an die geteilte Herrschaft Lehrbergs, die bis heute noch an den Hausbauformen entlang der Ortsstrasse erkennbar ist. Die Untertanen der Herren von Birkenfels errichteten ihre Häuser mit der Längsseite zur Strasse, die Untertanen der Bischöfe von Eichstätt mit der Giebelseite zur Strasse.
Nach der Hochblüte der Gemeinde um 1500 begannen ab 1532 mit dem Tod des letzten Ritters von Birkenfels zu Lehrberg die Streitigkeiten um die Patronatsverhältnisse. Erst 1602 konnte der Markgraf Joachim Ernst mit einem Vertrag die kirchlichen Rechte in Lehrberg den Markgrafen zusprechen. Die Rechte der Grundherrschaft blieben jedoch weiterhin geteilt.
Der 30 jährige Krieg (1618 - 1648) sowie die grassierende Pest verursachten viel Leid in Lehrberg.
Ständig durchziehende brandschatzende Heere und Soldatenhaufen dezimierten die Bevölkerung Lehrbergs. 1631 kam Tilly mit seinem Heer nach Lehrberg, vernichtete die Kirchenbücher, entfernte die Glockenseile und zerstörte die Turmuhr. Tilly konnte jedoch seine Absichten im Auftrag des Hochstifts Eichstätt trotzdem nicht durchsetzen.
1643 wurden die letzten Einwohner Lehrbergs, die vor einem Kriegshaufen Schutz hinter den Kirchhofmauern suchten, durch den Verrat des brandenburgischen Vogtes Nies zu einer Lösegeldzahlung von 300 Talern für ihr letztes Vieh gezwungen. Daher entschloss man sich, das Dekanat wieder in die befestigte Stadt Leutershausen zurückzuverlegen.
Am Ende des Krieges war Lehrberg bis auf wenige Überlebende ausgestorben. Die ausgezeichnete Lage Lehrbergs, die bereits zu seiner Gründung geführt hatte, veranlasste Exulanten aus dem Ens-Land hier wieder Fuß zu fassen. Es sollten jedoch noch Jahrzehnte vergehen, bis Lehrberg wieder Größe und Bedeutung besaß.
Ab 1685 erfolgte wieder regelmäßiger Schulbetrieb. Das 18. Jahrhundert war auch in Lehrberg baufreudig. Unterlassungen eines ganzen Jahrhunderts wurden nachgeholt. Viele Häuser Lehrbergs, die heute noch stehen, wurden damals gebaut.
Die weitere Geschichte Lehrbergs spiegelt die Geschichte der Markgrafen zu Ansbach wieder.
Erwähnenswert hierbei ist insbesondere der Verkauf des Fürstentum Brandenburg-Onolzbach im Jahre 1791 an das Königreich Preußen, das es 15 Jahre später 1806 unter dem Druck Napoleons wieder an Bayern abtreten musste. Lehrberg entwickelte sich unbeirrt von diesen Einflüssen jedoch konsequent weiter.
Die drei folgenden Kriege (1870, 1914, 1939) fügten der Gemeinde große menschliche Wunden zu. Insgesamt drei Denkmäler gaben und geben den folgenden Generationen davon Kunde. Im Gegensatz zum Mittelalter blieb Lehrberg jedoch diesmal vor größeren Sachschäden verschont.